Ökumenische Martinsandacht mit Laternenumzug

Andacht um 16.30 Uhr in der Sylvestrikirche.
Anschließend Laternenumzug zur Johanniskirche mit Gesang.

Am 11. November ist wieder Martinstag und wie jedes Jahr freue ich mich auf die bunten Laternen, das gemeinsame Singen und die strahlenden Kindergesichter. Der heilige Martin ist allseits bekannt und kaum jemand hat die Geschichte, wie Martin seinen Mantel mit einem Bettler teilte, noch nie gehört. Von jenem Tag an war Martin Christ und wurde später zum Bischof von Tour.

Gibt es da noch mehr zu wissen? In der Vita Sancti Martini beschreibt einer von Martins Zeitgenossen dessen Leben und seine Wundertaten. Immer wieder wird Martin als Abbild Jesu dargestellt, wenn er zum Beispiel böse Geister austreibt, Menschen heilt oder sogar Tote auferweckt. Aber besonders interessant ist für mich sein kirchenpolitisches Engagement, von dem dort berichtet wird: Während Martins Amtszeit wurde ein gewisser Priscillian als Häretiker verurteilt. Obwohl Martin dessen Lehren nicht zustimmte, setzte er sich für ihn ein, sogar unter Gefährdung seiner eigenen Sicherheit. Ein friedliches Miteinander war ihm wichtiger als die reine Lehre. Noch heute ist Martin einer der wenigen Heiligen, die sowohl von evangelischer, katholischer, anglikanischer und orthodoxer Kirche verehrt werden.

Daher ist es nur passend, dass wir den Martinstag wie jedes Jahr gemeinsam mit der katholischen Gemeinde feiern. Martins Vorbild zeigt uns nicht nur, wie wichtig die Barmherzigkeit ist, sondern auch, dass uns mehr verbindet als uns trennt. Und auf das Verbindende kommt es an!